Ein barrierearmes Badezimmer trägt wesentlich dazu bei, die Lebensqualität im Alter zu erhalten. Es ermöglicht nicht nur eine sichere und selbstständige Nutzung, sondern bietet auch Komfort und Ästhetik. Hier sind wichtige Aspekte für die Planung.
1. Vorausschauend altersgerecht umbauen
Auch wenn aktuell kein Bedarf besteht, ist es sinnvoll, das Badezimmer frühzeitig altersgerecht und barrierearm zu gestalten. So können spätere Umbauten vermieden werden.
- Bewegungsflächen schaffen: Genügend Platz für Rollstühle oder Rollatoren einplanen, um eine einfache Nutzung zu gewährleisten.
- Barrierearme Dusche: Eine bodengleiche Dusche mit rutschhemmender Oberfläche minimiert das Sturzrisiko.
- Thermostatarmaturen mit Verbrühschutz: Diese sorgen für Sicherheit und Komfort.
- Nachrüstbarkeit von Haltegriffen: Wände sollten verstärkt sein, um später Halte- oder Stützgriffe problemlos montieren zu können. Moderne Brausestangen können unauffällig als Haltegriffe dienen.
- Ausreichende Beleuchtung: Mit zunehmendem Alter steigt der Lichtbedarf. Eine gute Ausleuchtung verbessert Sicherheit und Orientierung.
- Erhöhte Toilettenmontage: Eine höhere Sitzposition erleichtert das Aufstehen. Ein Stromanschluss im Spülkasten ermöglicht die Nachrüstung eines Dusch-WCs.
- Unterfahrbare Waschbecken: Alternativ sollte der Unterschrank leicht entfernbar sein.
- Kontrastreiche Farben und wartungsarme Materialien: Diese erleichtern die Orientierung und reduzieren den Pflegeaufwand.
Fördermöglichkeiten nutzen: Programme wie das KfW-Förderprogramm 455-B unterstützen vorausschauende, altersgerechte Umbauten.
2. Das Badezimmer im Pflegefall
Wenn ein Pflegegrad vorliegt und eventuell ein Pflegedienst benötigt wird, sollte das Badezimmer individuell auf die Bedürfnisse der Person abgestimmt werden.
- Arbeitsplatz für den Pflegedienst: Das Bad sollte ausreichend Bewegungsfreiheit bieten, um die Arbeit des Pflegepersonals zu erleichtern.
- Altersgerechter Wohlfühlort: Haltegriffe und andere Unterstützungsmöglichkeiten fördern die Sicherheit und Selbstständigkeit der pflegebedürftigen Person.
- Individuelle Anpassung: In enger Absprache mit dem Pflegedienst können spezifische Lösungen entwickelt werden, die sowohl den Bedürfnissen der pflegebedürftigen Person als auch den Anforderungen des Pflegepersonals gerecht werden.
Ein barrierearmes Badezimmer erfordert sorgfältige Planung, um sowohl die aktuellen als auch zukünftigen Bedürfnisse zu berücksichtigen. Denken Sie an großzügige Bewegungsflächen, rutschfeste Materialien und flexible Nachrüstungsmöglichkeiten. So bleibt das Bad nicht nur praktisch, sondern wird auch ein sicherer Rückzugsort für alle Lebensphasen.
Weitere Infos dazu finden Sie in der neusten Folge unseres Podcasts „Der Knoche Talk“.